Korken Recycling

aus Liebe zur Umwelt.

Korken und Umwelt.

Die Herkunft des Korkes

Korkeichen wachsen hauptsächlich im Mittelmeerraum in Portugal, Spanien und in Nordafrika. Dank den hervorragenden Eigenschaften ihrer Rinde sind sie bestens an Trockenheit, Hitze und Temperaturwechsel dieser Gegenden angepasst. Die Rinde macht sie sogar resistent gegen Waldbrände. Die Eichenhaine sind noch heute teilweise äusserst wertvolle Lebensräume mit einer immensen Vielfalt an Pflanzen, Insekten, Reptilien und Vögeln; ausserdem sichern diese einheimischen grosskronigen Bäume den Boden bestens vor Erosion.

Der Kork, der die Korkeiche zur wirtschaftlich wichtigsten Eichenart des Mittelmeergebiets werden liess, ist keine Sonderbildung dieser Art, sondern in gleicher Funktion auch bei vielen anderen Laubbäumen vorhanden. Im funktionstüchtigen Zustand sind die Zellen des Korkgewebes tot, wasserfrei und mit Luft gefüllt. Dank einer besonderen, wachsähnlichen Substanz (Suberin) sind die Wände der Korkzellen so imprägniert, dass kein Wasser mehr hindurchströmen und das Gewebe andererseits auch nicht von Wasser benetz werden kann. Kork kann sich daher niemals wie ein Schwamm mit Wasser voll saugen. Die aufnehmbaren Wassermengen sind recht gering.

 

Korkschälarbeit

Die Korkschälarbeit wird im Sommer vorgenommen. Das erste Schälen erfolgt an etwa 20jährigen Bäumen, doch ist der erste gewonnene Kork noch recht spröde und nur für Gerbereizwecke verwendbar. Erst ab der zweiten Schälung bildet sich der gewünschte glatte, biegsame und gut zu verarbeitende Kork. Je nach Standortbedingungen vergehen etwa 6 bis 12 Jahre, bis sich eine 3 cm starke Korkschicht entwickelt hat. Die Rinden der Korkeichen liefern, ohne dass sie Schaden nehmen, das natürliche Rohmaterial für Korkzapfen. Aus den gekochten und getrockneten Rindebändern werden die Zapfen sorgfältig ausgestanzt. Die traditionelle Nutzung von Korkeichen ist deshalb unbestritten von hohem ökologischem Wert und das Korkensammeln ein aktiver Beitrag zum Artenschutz.

In Der Schweiz

In der Schweiz werden pro Jahr rund 150 Millionen Korken verwendet, die zusammen ein Gewicht von gegen 400 Tonnen ergeben. Es ist ein leichtes Naturprodukt das zudem elastische, schwer entflammbare, schwimmfähige, stossdämpfende, isolierende und abdichtende Eigenschaften aufweist. Das wiedererwachte Bewusstsein breiter Kreise für den Wertstoff Kork hilft sicher mit, den Absatz von Kork zu fördern. Es kann nicht dem Recycling angelastet werden, wenn vermehrt Kunststoffmaterialien als Ersatz für Weinverschlüsse verwendet werden. Ganz im Gegenteil könnten neue Verwendungsmöglichkeiten oder wieder erkannte Einsatzmöglichkeiten zunehmenden Absatz von Recycling-Kork ermöglichen. 

Unbestritten bleibt, dass dieses Naturprodukt für eine nur einmalige Nutzung als Flaschenverschluss zu schade ist. Korken sammeln bedeutet aber auch, Abfallberge zu verringern und das Bewusstsein für den Umweltschutz zu verstärken. Anfangs der 90er Jahre ging ein Raunen durch die Reihen der Weintrinker. Es hiess, der Korken werde vom Drehverschluss abgelöst. Traditionelle Weinliebhaber sahen die Weinkultur am Bröckeln, während neuzeitliche Oenologen dank des Drehverschlusses alle Probleme gelöst fanden. Bei vielen Gästen fehlt das Wissen über den Verschluss, worauf sie vielfach anhand von Gehörtem ihre eigenen Thesen aufstellten, welche manchmal der Realität nicht ganz entsprechen.

Ökologie

Kork ist ein fast 100%-iges recyclingfähiges Naturprodukt. Es handelt sich um einen sanften, sich reproduzierenden, biologisch vollständig abbaubaren, d.h. ökologisch absolut unbedenklichen Werkstoff.

Natur ist kein abgewetztes Schlagwort im modernen Markt. Besonders Massenprodukte gilt es auf biologische Abbaufähigkeit und/oder Wiederverwertbarkeit hin streng zu prüfen. Die Zukunft des Menschen und seiner Umwelt steht und fällt mit der Anwendung sanfter und umweltschonender Rohstoffe.

Zukunft

Kork hat somit Zukunft! Dieser natürliche Rohstoff wird aus der Baumrinde der Korkeiche «quercus suber L» im Mittelmeerraum (vornehmlich iberische Halbinsel) gewonnen. Ungefähr 42 Millionen Zellen pro Kubikzentimeter Kork ergeben hervorragende Eigenschaften des geringen Gewichtes, der Elastizität und der Undurchlässigkeit für Gas und Flüssigkeiten. Mit der Korkrinde schafft die Natur einen unverwesbaren Werkstoff, der zugleich Wärme-, Kälte- und Schwingungsisolator, aber auch ein unvergleichlicher und moderner Flaschenverschluss für hochklassige Flaschenweine ist.

CO2-Bilanz

Die CO2-Bilanz spricht übrigens klar für das Massenprodukt Naturkorken – hier die CO2-Emission bei der Herstellung von Flaschenverschlüssen:

Naturkorken

8 Gramm CO2 / Einheit

Plastikzapfen

16 Gramm CO2 / Einheit

Aluminiumverschluss

36 Gramm CO2 / Einheit (bei 70% Recycling)

Aluminiumverschluss

52 Gramm CO2 / Einheit (bei 35% Recycling)

Information & Beratung

Fachhaus
Guntenbachstrasse 1
8603 Schwerzenbach

Telefon 044 801 98 60
Email: dispo@fachhaus.ch

Wer wir sind.

Das Fachhaus ist ein Zusammenschluss verschiedener Arbeitsbereiche in einem Haus. Durch unsere Logistikabteilung werden die gesammelten Korkzapfen bei den Sammelstellen abgeholt und für das Aussortieren von Plastikzapfen oder anderen Fremdstoffen an andere Institutionen weitergeleitet. Nach der Sortierung werden die Korkzapfen granuliert und für die Weiterverwendung bereitgestellt. Das Korkgranulat wird für Holraumisolation, Zuschlagstoff für Bodenmatten und Lehmbausteine etc. verwendet.

Wir als Fachhaus übernehmen die logistischen Arbeiten. Institutionen, welche Menschen mit Behinderungen beschäftigen, übernehmen das Sortieren. Das Granulieren und die Weiterverwendung des Korkgranulats übernimmt die Institution Schloss Herdern.

Durch das Sammeln und die Wiederverwertung von Korken wird ein ökologisch sinnvoller Rohstoff wieder genutzt und ermöglicht auch verschiedenen Menschen eine Beschäftigung.

Im Jahr 2015 wurden rund 20 Tonnen Korkzapfen gesammelt und weiterverwendet.